Der Universum VR2936 ist ein Betamax-Videorekorder, der etwa 1983 hergestellt und vom Versandhaus Quelle vertrieben wurde. Er ist somit etwas neuer und moderner als der ebenfalls auf dieser Seite vorgestellte Betamax-Videorekorder von Sanyo, der VTC 9300. In einem Punkt ist der Sanyo diesem Exemplar hier allerdings moderner ausgestattet; der VTC 9300 besitzt ein elektronisches Bandzählwerk, dieser Rekorder dagegen nur ein mechanisches. Das Laufwerk wird allerdings schon durch elektronische Tipptasten gesteuert. Außerdem handelt es sich beim Universum VR2936 um einen Videorekorder mit Front-Loading-System. Er kann somit auch in einem Regal (beispielsweise unter dem Fernsehgerät) untergebracht werden. Lediglich zum Einstellen der Senderfrequenzen muss er etwas aus dem Regal herausgezogen werden, da diese Einstellungen unter einer Klappe an der Oberseite des Gerätes vorgenommen werden müssen. Sehr praktisch sind die vorderen Anschlüsse für die Audio- und Videoeingänge sowie Ausgänge. Dieses Gerät hier ist übrigens baugleich mit dem Toshiba V-31.
Der Zustand des Betamax-Videorekorders
Der Betamax-Videorekorder Universum VR2936 war leider in keinem besonders guten Zustand mehr, als ich ihn bekam. Er hat deutliche Gebrauchsspuren und Beschädigungen. Außerdem fehlt leider die Klappe zum Abdecken der Uhreinstellungen an der Vorderseite des Gerätes sowie die der Deckel an der Gehäuseunterseite. Hier ist der Rekorder mit abgenommener Abdeckung zu sehen. Im rechten Bereich befinden sich die Einstellmöglichkeiten für die Senderfrequenzen, die normalerweise von einer Abdeckung im Gehäuseoberteil verdeckt werden. Links befindet sich das Kassettenlaufwerk, in dem übrigens noch eine Kassette eingelegt war, als ich das Gerät bekam. Tatsächlich konnte der Videorekorder die Kassette nicht mehr auswerfen, da mit der Mechanik des Laufwerksschachtes etwas nicht stimmte. Doch dazu weiter unten mehr. Mehr zum Thema alte Videosysteme finden Sie unter dem Link.
Das Kassettenlaufwerk im Universum VR2936
Die vordere Geräteabdeckung konnte nach den Lösen von drei Schrauben ebenfalls abgenommen werden. Nun kann man auch bereits die schief hängende Kassette im Laufwerksschacht erkennen. Nach dem Einschalten des Gerätes versuchte die Mechanik bereits, die Kassette entweder komplett einzuziehen oder auszuwerfen. Allerdings gelang weder das eine noch das andere. Ich musste zunächst die Auswurfmechanik manuell betätigen, um die Kassette aus dem Gerät heraus zu bekommen. Anschließend konnte ich daran gehen, den Laufwerkschacht wieder in Ordnung zu bringen, sodass der automatische Kassetteneinzug und Auswurf wieder einwandfrei funktionieren konnte.
So sieht das Kassettenlaufwerk des Universum VR2936 nach dem Entfernen des Kassettenschachtes aus. Die ganze Mechanik war im Lauf der Jahre etwas schwergängig geworden und musste daher gründlich gereinigt sowie mit neuen Antriebsriemen und Schmiermitteln versehen werden.
Dies ist der ausgebaute Kassettenschacht. Eines der Zahnrädchen war etwas verdreht, wodurch es zu unterschiedlichen Stellungen der beiden Antriebe links und rechts vom Laufwerksschacht kam. Nachdem ich das Zahnrädchen in der richtigen Stellung wieder eingesetzt hatte, funktionierte auch der Kassetteneinzug wieder einwandfrei, ebenso der Auswurf der Kassette.
Die Elektronik im Universum VR2936
Auf der Unterseite des Universum VR2936 sieht man im linken Bereich die Elektronik für die Signalverarbeitung. Rechts zu sehen ist die Unterseite des Kassettenlaufwerks. Bereits hier war ein deutlicher Mangel zu sehen: Der Antrieb für den Capstan funktionierte nicht mehr, da der entsprechende Antriebsriemen sich im Laufe der Jahre aufgelöst hatte. Am Schwungrad befand sich deshalb eine klebrige, schwarze Masse, welche zunächst entfernt werden musste.
In diesem Bild ist es etwas besser zu sehen.
Ich habe diese Riemenmasse zunächst vorsichtig mit einem Metallschaber grob entfernt und anschließend das Schwungrad mit Aceton gründlich gereinigt, bis alle Reste der Riemenmasse vollständig entfernt waren.
Das Antriebsrad des Motors musste ebenfalls gereinigt werden.
In diesem Bild zu sehen ist der Antrieb für das Ein- und Ausfädeln des Videobandes. Der entsprechende Flachriemen ist leider auch nicht mehr im allerbesten Zustand, weshalb beim Ausfädeln des Videobandes etwas nachgeholfen werden muss. Etwas umständlich ist auch der Wechsel dieses Flachriemens, da dieser alles andere als gut zugänglich ist.
Nach der Veinigung des Videorekorders
Ich habe die Laufwerksteile so gut wie möglich gereinigt und mit neuen Schmiermitteln sowie Antriebsriemen versehen, sofern ich diese vorrätig hatte. Hier ist das Laufwerk mit wieder eingebautem Kassettenschacht zu sehen. Ebenfalls gewechselt werden musste der Antriebsriemen für das Bankzählwerk. Dieser darf allerdings nicht zu straff sitzen, da sonst das Rückspulen des Bandes nicht mehr einwandfrei funktioniert. Es folgen noch ein paar Bilder, die ich während der Reparatur des Universum VR2936 gemacht habe. Diese zeigen unter anderem auch das Zerlegen der Kopftrommel. Diese Arbeit möchte ich jedoch nicht unbedingt empfehlen, da sowohl das Kopfrad als auch der obere Teil der Kopftrommel beim Einbau neu justiert werden müssen. Dies ist eine sehr filigrane Arbeit, die ich nicht wirklich noch einmal machen möchte. Mit viel Geduld habe ich die Einstellung so hinbekommen, dass wieder einwandfreie Aufnahme und Wiedergabe erfolgen können.