Hier geht es um ein sehr altes Imperial J622W Röhrenradio. Es stammt aus Anfang der 1950er Jahre und ist sehr groß und massiv aufgebaut.
Das Radiogerät Imperial J622W von 1952
Früher, das heißt in den fünfziger und sechziger Jahren, waren die Fernseher kleiner und die Radios dafür wesentlich größer. Zumindest hatte es diesen Anschein, wenn man sich dieses Gerät hier betrachtet. So groß es ist, so schwer ist es auch. Es handelt sich hier um ein Röhrenradio der Firma Imperial mit der Typenbezeichnung J622W, das etwa 1952 oder 1953 hergestellt wurde. Auffällig an diesem Gerät ist vor allem die Holzverzierung in der Mitte der Lautsprecherabdeckung, die wohl charakteristisch für diesen Gerätehersteller war.
Neben den Tasten für die Wahl des Wellenbereichs besitzt dieses Gerät ja noch einige andere, mit denen beispielsweise die Klangfarbe eingestellt werden kann. Die Taste mit der Bezeichnung „Pick up“ dient dazu, eine externe Eingangsquelle (z. B. einen Plattenspieler) zu wählen und das Gerät so als Verstärker nutzen zu können.
Die Rückwand des Radiogerätes ist nur mit drei Blechklammern befestigt und kann recht schnell abgenommen werden. Der Stecker für die interne Antenne ist wahrscheinlich nicht original.
Innenleben des Imperial J622W
Nach dem Abnehmen der Rückwand sieht man den damals üblichen Aufbau dieser Radiogeräte mit dem Blechchassis. Das Imperial J622W besitzt bis auf einige Ausnahmen die damals gängigen, achtpoligen „Rimlock-Röhren“. Erst kurze Zeit später ist man dazu übergegangen, Röhren mit neunpoligen Noval-Sockeln einzusetzen. Eine Ausnahme bildet die Endstufenröhre mit der Typenbezeichnung EL12. Zusammen mit den beiden Lautsprechern (sogar mit Hochtöner) hat der NF-Teil des Radios einen sehr guten und kraftvollen Klang.
Hier im Bild ist die Endstufenröhre EL12 zu sehen. Rechts befindet sich der Netztrafo, dahinter der Netzteilelko. Das schwarze Bauteil ist der Selen-Gleichrichter.
Nach dem Abnehmen der unteren Gehäuseabdeckung kann man gut die freie Verdrahtung unterhalb des Gerätechassis erkennen. Das Ganze macht einen recht verwirrenden Eindruck. Rechts im Bild zu sehen ist die leider schon sehr verbrauchte Anzeigeröhre EM34. Leider bekommt man diese Röhren heute nicht mehr so leicht, und wenn, dann nur zu meist horrenden Preisen.
„Nicht verletzen“ ist dort auf den Filtern zu lesen. Diese Aufkleber sollten wohl verhindern, dass an den Bauteilen herumgestellt wurde.
Weitere Bilder von diesem Röhrenradio
Zum Schluss des Beitrages möchte ich Ihnen noch einige Bilder des Gerätes zeigen:
Die EL12 auf Betriebstemperatur. Links daneben ist der Ausgangsübertrager zu sehen.
Das ausgebaute Chassis des Imperial J622W während eines Probelaufs.
Das Radiogerät besitzt ein sehr schönes Nachtdesign. Man kann hier sogar das leider nur sehr schwache Leuten des Magischen Auges EM34 sehen.
Fotos und Texte in diesem Beitrag: Gerd Weichhaus