Außer den lichtabhängigen Widerständen gibt es auch temperaturabhängige Widerstände. Diese unterscheiden sich untereinander dadurch, ob der Widerstandswert bei steigender Temperatur ebenfalls ansteigt oder sinkt.
Der NTC-Widerstand oder auch Heißleiter
Wie sein Name schon sagt, leitet der NTC-Widerstand den elektrischen Strom bei hohen Temperaturen besser als bei geringen. Die Abkürzung NTC steht für „Negative Temperature Coefficient“, auf deutsch negativer Temperaturkoeffizient. Der Temperaturkoeffizient beschreibt die temperaturabhängigen Eigenschaften von Bauteilen gegenüber einer festgelegten Referenztemperatur, die in der Regel 25°Celsius beträgt. Der bei diesen Bauteilen angegebene Widerstandswert bezieht sich auf eben diese Temperatur.
Anwendungsgebiete von NTC-Widerständen
Aufgrund ihrer Eigenschaften und ihrer sehr stark von der Temperatur abhängigen Widerstandswerte werden NTC-Widerstände beispielsweise für die elektronische Temperaturmessung verwendet. Sie werden in Widerstandsthermometern als interne und/oder externe Temperaturfühler eingesetzt. Ebenso eignen sie sich für den Einsatz als Temperaturfühler (z. B. im Kfz-Bereich) sehr gut.
Ein anderes Anwendungsgebiet besteht im Einsatz als Begrenzer des Einschaltstromes von elektrischen Geräten. Dazu wird der NTC-Widerstand in Reihe zu einen elektrischen Verbraucher geschaltet. Nach dem Einschalten dieses Verbrauchers fließt aufgrund der (noch) niedrigen Temperatur des NTCs ein relativ geringer Strom, der nach einer Weile durch die Erwärmung des Bauteils durch den Stromfluss und des damit verbundenen geringeren Widerstandes des NTC immer höher wird, bis der Widerstand seine höchste Temperatur und damit seinen geringsten Widerstandswert erreicht hat.
Temperaturabhängige Widerstände: der PTC-Widerstand oder auch Kaltleiter
Der Kaltleiter oder auch PTC-Widerstand bildet sozusagen das Gegenstück zum bereits erwähnten NTC-Widerstand. Er besitzt einen positiven Temperaturkoeffizienten und leitet daher den elektrischen Strom bei geringen Temperaturen besser als bei hohen. PTCs bestehen häufig aus Metallen, die generell einen positiven Temperaturkoeffizenten besitzen. Je nach Einsatzgebiet können PTCs bzw. Kaltleiter auch auf anderer Basis aufgebaut sein.
Anwendungsgebiete von temperaturabhängige Widerständen wie PTCs
Auch temperaturabhängige Widerstände wie Kaltleiter bzw. PTC-Widerstände können als Temperatursensoren für die elektronische Temperaturmessung eingesetzt werden. Weiterhin werden sie als Übertemperatur- oder Überstromschutz-Bauelemente verwendet, da sie die Stromstärke angeschlossener Verbraucher bei steigender Temperatur verringern, und das zum Teil sehr stark. Bei Röhrenfernsehern und Röhrenmonitoren werden Kaltleiter verwendet, um die Lochmaske mithilfe einer in Reihe geschalteten Spule zu entmagnetisieren.
Übrigens: Auch Glühlampen sind Kaltleiter. Ihr Widerstand im kalten Zustand beträgt oft nur einen kleinen Bruchteil des Widerstandswertes bei heißem Glühfaden.