Das CD-i-Format

Was ist das CD-i-Format von Philips? Welche Besonderheiten gibt es? Sind spezielle Abspielgeräte notwendig? Genau darum geht es in diesem Beitrag. Außerdem ein Thema ist die Geschichte des CD-i-Formats.

Wiedergabegerät für das CD-i-Format, der CDI 450 von Philips
CD-I 450 von Philips

Beim Format CD-i (Compact-Disc-Interactive) handelt es sich um ein aus heutiger Sicht exotisches Format der CD, das heute kaum noch jemand kennt.

Seit ihrer Markteinführung 1982 hat sich die Compact Disc (CD) zu einem wahren Multitalent entwickelt. Der Begriff Multimedia, der Mitte der 1990er Jahre in aller Munde war, wurde zu Recht häufig mit der CD in Zusammenhang gebracht.
Anfangs als Nachfolger für die Schallplatte vorgesehen, erschloss sich die Compact Disc besonders in den 1990er Jahren mehr Anwendungsgebiete als die digitale Speicherung von Musikdaten. Eines davon ist das Format Compact-Disc-Interactive. Neben Musik-CDs waren die Geräte in der Lage, Video-CDs, Photo-CDs und Spiele für dieses System zu verarbeiten.

Multimedia in den 90er Jahren mit dem CD-i-Format


Der Begriff Multimedia war einer der Begriffe in der damaligen Zeit. Die CD wurde als Datenträger für Filme, Computerspiele und Software aller Art entdeckt. Weiterhin wurden Geräte hergestellt, die auf die multimedialen Fähigkeiten der CD abgestimmt waren. Der erste CD-i-Player wurde 1990 auf den Markt gebracht. Er sollte dem Besitzer weit mehr bieten als ein „normaler“ CD-Player. Gleichzeitig kamen CDs auf den Markt, diee neben Musik auch Grafikdateien enthielten (CD+G), Video-CDs und Software-CDs speziell für den CD-i-Player. Diese enthielten Spiele und Lernsoftware. So konnte der CD-i-Player für die verschiedensten Dinge verwendet werden. Spezielle Software für Fahrschulen beispielsweise machte das Gerät besonders für diese interessant.

Die verschiedenen CD-i-Player für das CD-i-Format

Die Firma Philips war weitgehend der einzige Hersteller von CD-i-Playern. Zwar war der japanische Hersteller Sony an der Entwicklung der CD-i beteiligt, jedoch wurden die Geräte später von Philips hergestellt. Die Gerätepalette umfasste CD-i-Player, die CD-Playern glichen und in die heimische Stereoanlage integriert werden konnten, Fernsehgeräte mit eingebautem CD-i-Player sowie solche Geräte, die als Spielkonsole ausgelegt waren und eine Art Kabelfernbedienung besaßen.

Bei allen Geräten war eine Aufrüstung mit einem Steckmodul möglich, das die Wiedergabe von Video-CDs und Videosequenzen in Spielen ermöglichte. Hierbei handelte es sich um einen MPEG-1 Decoder, der sogenannten DVC (Digital-Video-Cartridge).

Auch gab es damals eine Steckkarte für den PC, die das Verwenden von CD-i Titeln auf dem Computer ermöglichte. Ein Emulator für das CD-i System ist ebenfalls im Internet erhältlich, der jedoch nur zu einer Auswahl von CD-i Titeln kompatibel ist.

Das CD-i-Format auf dem Multimedia-Markt

Trotz seiner Fähigkeiten blieb das CD-i-System ein recht seltenes Format, dessen Produktion gegen Ende der 1990er Jahre eingestellt wurde, nachdem ein paar Jahre zuvor die Verkaufszahlen erheblich geringer geworden waren. Außerdem waren zeitgleich zum CD-i-System einige Systeme anderer Hersteller auf dem Markt, welche auf anderen Plattformen basierten. Dazu zählten z.b. das CDTV und das CD32 (beide mit eingebautem CD-Laufwerk) von Commodore, die auf dem Amiga-Computer basierten und zu einem vollwertigen Computer aufgerüstet werden konnten. Allerdings konnten sich auch diese Systeme nicht auf dem Markt behaupten.

Die verschiedenen CD-i-Modelle bei den Wiedergabegeräten

Hier sind einige gängige Modelle der CD-i-Player, die seinerzeit verkauft wurden:

  • Es gab einen CD-i-Player, welcher einer Spielkonsole glich. Dieser hatte die Typenbezeichnung CD-i 450 (mehr zu diesem Gerät und dem sogenannten Timekeeper-RAM finden Sie unter dem Link). Von diesem Gerät gab es übrigens ein baugleiches von LG, das GDI 750. Weitere Geräte, die optisch CD-Playern glichen, waren der CDI 205, der CDI 210 und der CDI 220 und einige andere.
  • Daneben wurden auch tragbare Geräte mit integriertem LCD-Bildschirm gebaut, wie zum Beispiel der CDI 350 neben einigen weiteren.
  • Weitere CD-i-Player wurden für professionelle Anwendungen sowie CD-Authoring mit eingebauten Diskettenlaufwerken (CDI 600er Reihe).
  • Auch eine Stereoanlage sowie ein Fernseher waren im Sortiment enthalten, die CD-i-Player enthielten (Stereoanlage FW380i und Fernsehgerät 21TCDI30).