So ein Trafo aus der Mikrowelle ist kein Spielzeug, oder doch?
Er liefert normalerweise die Hochspannung für das sogenannte Magnetron. Das ist eben jenes Bauteil, das die Mikrowellen erzeugt, mit denen sich Speisen erwärmen lassen.
Diesen Trafo in seiner ursprünglichen Form separat in Betrieb zu nehmen, ist äußerst gefährlich. Ich wollte etwas anderes ausprobieren und den Trafo aus der Mikrowelle zu einem Schweißtrafo umbauen. Und darum geht es in diesem Beitrag.
Jedes Elektroschweißgerät besitzt einen Transformator. Mehr zu diesem Wechselspannungswandler beziehungsweise Impedanzwandler können Sie unter dem Link finden.
Er wandelt die Netzspannung (hier 230 Volt) in eine wesentlich geringere Ausgangsspannung um, dies allerdings mit einer sehr hohen Stromstärke.
Beim Elektroschweißen wird durch den Strom und die Schweißelektrode normalerweise ein Lichtbogen erzeugt, durch den das zu schweißende Material an der Nahtstelle schmilzt. Dieser Transformator aus der Mikrowelle ist aber kein richtiger Schweißtrafo.
Es handelt sich um einen umgebauten Netztransformator, dessen Sekundärwicklung nur wenige Windungen besitzt. Dadurch liefert er eine sehr hohe Stromstärke von bis zu mehreren hundert Ampere.
Die Sekundärseite für den Trafo
Die Sekundärseite von diesem Hochstromtransformator besteht aus nur zwei Windungen, diese allerdiungs mit einem sehr hohen Querschnitt. Dementsprechend gering ist auch seine Ausgangsspannung. Sie beträgt „im Leerlauf“ nur rund 1,5 Volt. Aber die Stromstärke kann mehrere hundert Ampere erreichen. Diese Stromstärke reicht aus, um elektrisch leitende Gegenstände wie Schrauben zum Glühen zu bringen.
Ich habe zu Testen einfach mal eine Schraube mit einem Durchmesser von etwa fünf Millimetern mit den Enden der Anschlussleitungen des Transformators verbunden, um zu sehen, was dann nach dem Einschalten des Trafos passiert. Wie man sieht, ist das Ganze aber nur provisorisch aufgebaut. Trotzdem ist das Ergebnis auch hier schon beeindruckend.
Experiment mit dem Trafo aus der Mikrowelle als Hochstromtransformator
Nach einer kurzen Weile sieht man schon, dass die Schraube anfängt zu qualmen und zu glühen. Der Transformator brummt dabei recht gut. Die Anschlussleitungen erwärmen sich duch die extrem hohe Stromstärke übrigens auch recht schnell.
Schon nach wenigen Sekunden leuchtet die Schraube recht hell auf. Die Stromstärke beträgt hier schon weit mehr als hundert Ampere. Man könnte problemlos an der Schraube ein Stück Papier zum Brennen bringen oder sich eine Zigarette anzünden.
Bei schwacher Beleuchtung kann man das Glühen noch besser erkennen. Den Strom musste ich allerdings direkt nach dieser Aufnahme abschalten, da bereits die Isolierung der dicken Anschlussleitungen anfing zu schmoren. Für den Dauerbetrieb ist dieser umgebaute Transformator also nicht geeignet.