Handfunkgeräte wie das Stratofon Delta gibt es auch heute noch. Die hier vorgestellten Exemplare stammen aber aus der Anfangszeit des CB-Funks. Hier sind sie gleich im Doppelpack zu finden.
Diese alten Funkgeräte von Stabo mit der Typenbezeichnung Stratofon Delta stammen noch aus den ersten Jahren nach der Einführung des CB-Funks in Deutschland. Stabo hat sich in der damaligen Zeit sehr schnell einen Namen im Bereich der CB-Funktechnik gemacht und neben Handfunkgeräten wie diesen hier auch Mobilstationen und Feststationen auf den Markt gebracht.
Das Stratofon Delta: geringe Sendeleistung auf AM
Die ersten Geräte hatten noch recht bescheidene Sendeleistungen. Obwohl hier auf dem Gehäuse einer Leistungsangabe von 2 Watt steht, beträgt die Sendeleistung dennoch lediglich 0,5 Watt. Eine höhere Ausgangsleistung an der Antenne war damals in Deutschland noch gar nicht erlaubt. Viele der Geräte hatten in der damaligen Zeit (etwa zweite Hälfte der 1970er Jahre bis Anfang der 1980er Jahre) nicht die damals zur Verfügung stehenden zwölf Kanäle, sondern lediglich zwei, drei oder vier davon. Oft wurden diese Kanäle auch nicht mit den üblichen Nummerierungen versehen (in der damaligen Zeit waren es die Kanäle 4-15), sondern mit Buchstaben wie bei diesen Exemplaren hier. Dennoch senden und empfangen die Geräte natürlich nur auf den damals erlaubten Kanälen. In der Abbildung zu sehen sind die Originalverpackungen, in denen die Geräte auch noch aufbewahrt wurden, wahrscheinlich für einige Jahrzehnte.
Zustand der Funkgeräte
Der Zustand der Geräte war auf den ersten Blick noch relativ gut. Wahrscheinlich wurden sie gar nicht so häufig verwendet. Allerdings besteht bei solchen Geräten immer die Möglichkeit, dass sich noch alte Batterien oder Akkus darin befinden und im Laufe der zehnte ausgelaufen sind. So war es auch bei diesen Geräten hier. Nach Abnehmen des Batteriedeckels sind schon die ersten Überreste des Schaumstoffes herausgefallen, die den Akku oder das Batteriefach fest im Gehäuse halten sollten, damit es nicht klappert.
Hier ist das geöffnete Batteriefach zu sehen. Einer der beiden Anschlüsse für die Batterie bzw. den Akku war schon abgerissen. Im Bild zu sehen sind noch die Schaumstoffreste. Das Polstermaterial hatte sich im Lauf der Jahrzehnte aufgelöst. Diese Geräte hier wurden mit Akkus betrieben, die eine Spannung von 12 Volt lieferten. Alternativ gab es für solche Geräte noch Batteriehalterungen für acht Mignonbatterien (AA).
Innenleben des Stratofon Delta
Um an das Innere des Stabo Stratofon Delta zukommen, müssen zwei Schrauben auf der Rückseite des Gerätes entfernt werden. Anschließend kann das Gerätechassis aus Blech zunächst etwas nach oben angehoben werden. Nun wird die im Bild zu sehende Schraube für die Befestigung der Antenne gelöst, ehe das Chassis aus dem Gehäuse genommen werden kann. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Antenne zusammen mit dem Gerätechassis aus dem Gehäuse zu ziehen.
Hier ist das geöffnete Gehäuse des Stabo Stratofon Delta zu sehen. Die Anschlüsse für den Lautsprecher und die im Gerät integrierte Ladebuchse sollten beim Öffnen des Gehäuses nicht abgerissen werden. Die hintere Gehäuse ist aus Blech dient gleichzeitig auch als Abschirmung. Um den Lautsprecher aus dem Gehäuse zu entfernen, muss die Lautsprecherabdeckung auf der Vorderseite abgenommen werden.
Die Quarze für die 3 Kanäle
Diese Abbildung zeigt die Kanalbedingungen für die Quarze auf der Platine des Geätes. Auch hier sind die Kanäle zum Senden und Empfangen lediglich mit Buchstaben von A bis C gekennzeichnet. Anhand der Frequenzen auf den Quarzen arbeitet das Gerät mit folgenden (Sende-) Frequenzen und Kanälen A = Kanal 9 (27,065 MHz), B = Kanal 6 (27,025 MHz) und C = Kanal 4 (27,005 MHz).
Funktionieren die Stratofon Delta-Geräte noch?
Nach dem Öffnen und Inspizieren des Innenlebens sollte natürlich auch festgestellt werden, ob die Geräte noch einwandfrei arbeiten. Zu diesem Zweck wurde eine externe Spannungsversorgung mit 12 Volt angeschlossen, ebenso wurde die Antenne wieder mit dem Antennenanschluss verbunden, schließlich sollte das Funkgerät nicht ohne Antenne auf dem Sendebetrieb geschaltet werden. Der Empfang war soweit gut, lediglich ein Kanal auf einem der Geräte zeigte keinen einwandfreien Empfang.
Es stellte sich heraus, dass einer der Empfangsquarze offensichtlich falsch bestückt worden ist. Normalerweise sollten die Frequenzen folgendermaßen sein: A = Kanal 9 (26,610 MHz), B = Kanal 6 (26,570 MHz) und C = Kanal 4 (26,550 MHz). Für den Kanal 4 (C) war ein Quarz mit einer Frequenz von 26,600 MHz eingesetzt. das führte dazu, dass der Empfänger auf diesem Kanal etwas daneben lag und nur ein sehr verzerrter Empfang möglich war. Nachdem der Quarz ausgewechselt wurde, stimmte die Frequenz wieder und damit auch die Empfangsqualität, der Empfang war klar und deutlich.
Noch eine kleine Zusatzinformation
Funkgeräte wie dieses hier verwenden Quartzpaare für jeden Kanal, das heißt, für jeden Kanal gibt es einen Sendequarz und einen Empfangsquarz. Sende- und Empfangsquarz unterscheiden sich frequenzmäßig. Bei jedem Kanal liegen die Frequenzen genau um 455 kHz auseinander. Dies liegt an der Zwischenfrequenz, mit der die Empfangsteile in den Funkgeräten arbeiten und die bei diesem Frequenzwert liegt. Man muss also von der Sendefrequenz bzw. der Frequenz des Sendequarzes jeweils diese 455 kHz abziehen, um auf die Frequenz des Empfangsquarzes zu kommen. Das gilt zumindest für die damals in den Geräten verbauten (Einfach-) Superhetempfänger. Die später eingesetzten Doppel-Superhetempfänger arbeiten mit zwei Zwischenfrequenzen.
Weitere Mängel
Die Regler für Lautstärke und Squelch (Rauschsperre) kratzten sehr stark und wurden daher erst einmal mit Kontaktspray versehen. Die Knöpfe für die Regler wurden dazu abgeschraubt und die Staubschutzabdeckungen vorsichtig von den Reglern entfernt. in der Abbildung erkennt man sehr gut die Schleifkontakte und die Widerstandsbahnen. Nach dem Auftragen des Kontaktsprays wurden die Regler einige Male hin- und hergedreht. Danach funktionierten die Regler wieder wesentlich besser. Der Umschalter für Senden und Empfangen (vorne im Bild zu sehen) wurde ebenfalls mit etwas Kontaktspray versehen und einige Male betätigt. Staub und Schmutz können die Beeinträchtigung der Schalter und Regler verursachen, ein häufig vorkommendes Phänomen. Aber solche Beeinträchtigungen lassen sich relativ schnell beseitigen und damit die Funktionen von Reglern und Schaltern wiederherstellen..
Die Akkus aus den 70ern
Hier ist einer der beiden Akkus zu sehen, die in den Geräten eingesetzt waren. Es handelt sich hierbei noch um Nickel-Cadium-Akkus, die es heute gar nicht mehr neu zu kaufen gibt. Genauer gesagt handelt es sich um Akkupacks, die jeweils mit zehn Zellen ausgestattet sind, um auf die Spannung von 12 Volt zu kommen. Die Kapazität dieser Akkus betrug damals 250 Milliampere. Allerdings sind sind diese Akkus nicht mehr brauchbar und wahrscheinlich ausgelaufen.
Einer der beiden Akkus wurde geöffnet. Im Bild zu sehen sind die zwei Reihen mit Akkuzellen, wie gesagt Nickel-Cadium-Akkus. Die Akkus wurden aus Knopfzellen zusammengesetzt, die in zwei Stapeln im Gehäuse untergebracht wurden. Wie man sieht, sind die Akkus teilweise schon ausgelaufen und können nur noch entsorgt werden.
Hier ein Blick auf die Verpackung an einem der Funkgeräte. Die auf dem Gerät aufgedruckte Leistung in Höhe von 2 Watt bezieht sich offensichtlich auf die Eingangsleistung, die Ausgangsleistung beträgt die schon erwähnten 500 Milliwatt. Eine höhere Ausgangsleistung war damals auch gar nicht erlaubt. Als Reichweite für diese Funkgeräte ist ein Bereich zwischen 5 und 30 Kilometern angegeben.
Die Verpackungen für die Funkgeräte zeigen noch einige mögliche Anwendungsgebiete, wobei in der damaligen Zeit eine Anwendung im Rettungsdienst wahrscheinlich weniger üblich war, da diese Einrichtungen wohl eher ihren eigenen Funk nutzen. Interessant sind die zeitgenössischen Abbildungen auf jeden Fall. Sie lassen ungefähre Rückschlüsse auf den Produktionszeitraum bzw. Verkaufszeitraum der Geräte zu. Auf jeden Fall sind es interessante Geräte. Solche Funkgeräte wie das Stabo Stratofon Delta dürften in den nächsten Jahren doch seltener werden. Umso schöner ist es, wenn solche alten Geräte noch in einem funktionsfähigen Zustand erhalten werden können.