Wenn Sie ein Oszilloskop bedienen können, haben Sie ein unglaublich mächtiges Werkzeug. In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Die Grundlagen eines Oszilloskops und seine wichtigsten Funktionen.
- Wie Sie Gleich- und Wechselspannungen messen.
- Welche typischen Fehlerquellen es gibt und wie Sie sie vermeiden.
- Praktische Beispiele für den Einsatz in der Elektronik.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an Ihrem Arbeitsplatz und haben eine einfache Schaltung aufgebaut – vielleicht einen kleinen Verstärker oder eine NE555-Schaltung. Alles scheint korrekt verdrahtet, doch das Ergebnis ist nicht wie erwartet. Das Signal ist verzerrt oder es passiert einfach gar nichts. Was tun?
Genau hier kommt das Oszilloskop ins Spiel. Es ist ein praktisches Werkzeug, um elektrische Signale sichtbar zu machen. Denn ein Multimeter zeigt Ihnen nur statische Werte wie Spannung oder Widerstand an.
Dagegen eröffnet Ihnen das Oszilloskop eine völlig neue Perspektive: Sie können sehen, wie sich das Signal im Laufe der Zeit verändert, Störungen erkennen und Fehler gezielt aufspüren.
Welche Messgrößen erfasst ein Oszilloskop?
Ein Oszilloskop kann nicht nur die Höhe von Gleich- und Wechselspannungen erfassen, sondern auch deren zeitlichen Verlauf detailliert darstellen. Die benötigten Signale werden über BNC-Buchsen an der Vorderseite des Geräts eingespeist. Das geschieht in der Regel mithilfe eines speziellen Tastkopfes, der präzise Messungen möglich macht.

Mit einem Oszilloskop lassen sich unter anderem folgende physikalische Größen bestimmen:
- Die Frequenz eines Signals gibt an, wie oft sich eine Schwingung pro Sekunde wiederholt.
- Der elektrische Strom ist nur indirekt messbar, beispielsweise durch den Einsatz einer Stromzange.
- Frequenzgänge elektronischer Schaltungen zeigen, wie eine Schaltung Signale unterschiedlicher Frequenz verarbeitet.
- Impulsdiagramme digitaler Schaltungen sind unverzichtbar für die Analyse von Mikroprozessoren und digitalen Schaltungen.
- Die Phasenverschiebung eines Signals kann mithilfe einer Lissajous-Figur visualisiert werden. Mehr dazu können Sie in Kürze in einem weiteren Beitrag lesen.
Doch wenn Sie zum ersten Mal vor einem Oszilloskop sitzen, verwirrt Sie die Vielzahl an Knöpfen, Reglern und Einstellungen wahrscheinlich. Aber keine Sorge. Ganz so schlimm, wie es anfangs aussieht, ist es gar nicht. Lesen Sie hier, wie Sie ein Oszilloskop richtig bedienen – einfach, verständlich und praxisnah.
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Wie funktioniert ein Oszilloskop? Die wichtigsten Grundlagen einfach erklärt
Bevor Sie Ihr erstes Signal messen, ist es wichtig, die Grundlagen zu verstehen. Ein Oszilloskop ist im Grunde nichts anderes als ein „elektronisches Auge“, das Spannungsverläufe über die Zeit hinweg darstellt. Doch was bedeutet das genau?
Analoge vs. digitale Oszilloskope
Es gibt zwei Hauptarten von Oszilloskopen:
- Analoge Oszilloskope sind ältere Geräte, die das Signal direkt auf einem Bildschirm mit einer Kathodenstrahlröhre (CRT) darstellen. Sie liefern eine flüssige Darstellung, sind aber in der Funktionalität begrenzt.
- Digitale Oszilloskope (DSO – Digital Storage Oscilloscope) sind heute weit verbreitet. Sie wandeln Signale in digitale Daten um und ermöglichen zahlreiche Zusatzfunktionen wie Speichern, Zoomen und automatische Messungen.
Wichtige Begriffe, die Sie kennen sollten
- Die Spannung (V) gibt an, wie stark das elektrische Signal ist. Auf dem Oszilloskop ist das der Ausschlag nach oben und unten, die Amplitude.
- Die Frequenz (Hz) zeigt, wie oft sich ein Signal pro Sekunde wiederholt. Ein 50-Hz-Signal bedeutet 50 Schwingungen pro Sekunde.
- Eine einstellbare Größe ist die Zeitbasis. Sie bestimmt, wie schnell die Darstellung des Signalverlaufs auf dem Bildschirm wiederholt wird.
- Der Trigger hilft, das Signal stabil darzustellen, indem es den Startpunkt der Messung festlegt. Die darzustellende Wellenform ist dann ohne ein Durchlaufen auf dem Schirm zu sehen.
Weitere Begriffe und Erklärungen zum Oszilloskop finden Sie weiter unten.
Aufbau eines Oszilloskops und die wichtigsten Bedienelemente
Ein typisches Oszilloskop besteht aus:
- Bildschirm oder Display: Hier wird das Signal als Wellenform dargestellt.
- Kanäle und Eingänge: Moderne Geräte haben meist zwei oder mehr Eingänge, um mehrere Signale gleichzeitig darstellen zu können.
- Bedienelemente: Drehregler, unter anderem für Spannung (Y-Achse), Zeit (X-Achse) und Triggerung.
- Tastkopf-Anschluss: Über eine Sonde wird das Signal erfasst.

Praxisbeispiel:
Sie messen eine 1,5-V-Batterie mit einem Oszilloskop. Da die Batterie eine konstante Gleichspannung liefert, sehen Sie eine gerade Linie auf dem Display. Das Signal verändert sich nicht über die Zeit. Erst wenn Sie eine Wechselspannung oder ein Taktsignal messen, beginnt die typische Wellenform.
Legen Sie eine Gleichspannung an den Eingang des Oszilloskops an, springt die Linie nach oben (Plus an Messeingang, Minus auf Com beziehungsweise Masse) oder nach unten (bei verpolter Spannungsquelle am Eingang).
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Oszilloskop einstellen: So machen Sie Ihr Gerät messbereit
Jetzt wird es praktisch. Damit Sie ein Oszilloskop erfolgreich nutzen können, müssen Sie es richtig einstellen.
Gerät anschließen und einschalten
Schließen Sie Ihr Oszilloskop an eine Spannungsquelle an und schalten Sie es ein. Viele digitale Modelle durchlaufen beim Start einen kurzen Selbsttest.
Tastkopf anschließen und kalibrieren
Nehmen Sie den Tastkopf und verbinden Sie diesen mit dem Eingangskanal des Oszilloskops. Viele Oszilloskope haben eine integrierte Testsignalquelle, oft mit einer kleinen Metallklemme gekennzeichnet, auf der zum Beispiel „1 kHz Square Wave“ steht. Auch eine Bezeichnung wie „CAL“ und das Symbol eines Rechteckverlaufs können zu sehen sein (siehe Abbildung oben).
- Schließen Sie die Sonde an dieses Testsignal an.
- Passen Sie ggf. die Sondeneinstellung (1x oder 10x) an.
- Nutzen Sie den kleinen Schraubendreher am Tastkopf, um die Wellenform zu justieren. Damit vermeiden Sie Verzerrungen bei der Signaldarstellung.
Basis-Einstellungen vornehmen
Drehen Sie sich nicht an jedem Regler, sondern konzentrieren Sie sich zunächst auf drei Hauptparameter:
- Zeitbasis: Stellen Sie sie so ein, dass mindestens eine vollständige Wellenform auf dem Display sichtbar ist.
- Spannungsskala: Wählen Sie eine passende Spannung pro Kästchen (z. B. 1V/div für kleine Signale oder 10V/div für größere Signale).
- Triggerung: Setzen Sie den Trigger so, dass das Signal stabil steht und nicht wild über den Bildschirm wandert.
Dazu ein Beispiel:
Angenommen, Sie messen das Ausgangssignal einer Schaltung. Mit der richtigen Zeitbasis sehen Sie genau die Ein- und Ausschaltphasen als Dreieck-, Rechteck- oder Sinussignal auf dem Display.
Das kann dann so aussehen wie in der Abbildung:

Nun wird es allerdings selten gleich nach dem Anlegen des Signals am Oszi so aussehen wie auf dem Bild. Oft sehen die Signale so ähnlich aus wie auf den folgenden Bildern:

Linke Abbildung
Hier ist das Signal ist noch zu undeutlich, um eine vernünftige Wellenform zu sehen. Die Zeitbasis ist nicht korrekt eingestellt. Was bedeutet das?
Die Signalwechsel (oder Perioden) sind zu schnell, um auf dem Schirm angezeigt zu werden. Dementsprechend muss die Zeiteinheit erst richtig eingestellt werden. Dazu dient der Drehschalter mit der Bezeichnung TIME/DIV. Damit stellen Sie ein, welche Zeiteinheit pro Kästchen auf der Skala des Bildschirms gerechnet wird, zum Beispiel 1 Millisekunde. Je kürzer die hier eingestellte Zeiteinheit ist, desto schnellere Spannungswechsel (oder höhere Frequenzen) lassen sich auf dem Bildschirm darstellen.
Mittlere Abbildung
Hier läuft das Signal aus dem Bild heraus, da die Spannungseinstellung nicht stimmt. Es muss eine höhere Spannung pro Kästchen eingestellt werden. Das geschieht mit dem Schalter VOLT/DIV für den jeweiligen Kanal.
Die Spannungseinstellung gibt an, wie viel Volt pro Kästchen gelten. Die Kästchen stellen übereinander gesehen also eine Spannungsskala dar. Hier sollte die Spannung pro Kästchen etwas höher eingestellt werden.
Rechte Abbildung
Hier ist zwar die ganze Wellenform schon gut zu sehen, allerdings ist die Ablenkung in der Höhe doch recht groß. Ich würde hier den Spannungsschalter noch eine Stufe hochstellen, sodass die Wellenform nicht so in der Höhe auseinandergezogen aussieht.
Wenn Sie Ihre ersten Messungen vornehmen, experimentieren Sie gerne etwas mit den Einstellungen herum. So bekommen Sie am besten ein Gefühl dafür, welche Einstellung die am besten geeignete ist.
Praktisches Beispiel:
Angenommen, Sie messen ein 50-Hz-Signal:
- Wenn die Zeitbasis auf 20 ms/div eingestellt ist, sehen Sie mehrere komplette Wellen auf dem Bildschirm.
- Stellen Sie die Zeitbasis auf 1 ms/div, wird das Signal gestreckt – Sie sehen nur einen kleinen Ausschnitt.
- Bei 50 ms/div wird das Signal gestaucht, sodass viele Wellen gleichzeitig erscheinen.
Merke:
- Kurze Zeitbasis (zum Beispiel 1 ms/div) → Signal wird gestreckt (Details sichtbar, aber wenige Schwingungen)
- Lange Zeitbasis (zum Beispiel 50 ms/div) → Signal wird komprimiert (mehrere Schwingungen sichtbar, aber weniger Details)
Im nächsten Abschnitt geht es darum, Signale zu messen und zu analysieren.
Signale messen und analysieren
Jetzt, da Ihr Oszilloskop richtig eingestellt ist, können Sie beginnen, Signale zu messen. Dabei gibt es einige grundlegende Schritte, die Sie beachten sollten.
Gleichspannung und Wechselspannung messen
Wenn Sie eine Gleichspannung (DC) messen, zum Beispiel eine Batterie, wird auf dem Display eine gerade Linie erscheinen. Das liegt daran, dass sich die Spannung nicht verändert.
- Verbinden Sie den Tastkopf mit der Spannungsquelle.
- Stellen Sie die Spannungsskala so ein, dass die Linie gut sichtbar ist.
- Falls die Linie zu hoch oder zu niedrig liegt, nutzen Sie den Y-Regler, um sie in die Mitte zu verschieben.
Wechselspannung (AC) hingegen verändert sich über die Zeit. Wenn Sie zum Beispiel die Ausgangsspannung eines Netzteils messen, sehen Sie eine Sinuswelle, die kontinuierlich schwingt. Achtung: Messungen an der Netzspannung sollten Sie auf keinen Fall vornehmen.
- Wählen Sie den AC-Kopplungsmodus am Oszilloskop.
- Stellen Sie eine passende Zeitbasis ein, um mehrere Zyklen der Welle zu sehen.
- Achten Sie darauf, dass die Amplitude (Spannung) korrekt dargestellt wird.
Beispiel: Sie messen ein 50-Hz-Netzspannungssignal. Eine zu schnelle Zeitbasis zeigt nur eine vertikale Linie, eine zu langsame Zeitbasis macht das Signal unübersichtlich. Stellen Sie etwa 5 ms/div ein, um eine vollständige Welle sichtbar zu machen.
Mit dem Oszilloskop die Spannung und Frequenz messen
Um die Frequenz eines Signals zu ermitteln, zählen Sie, wie viele Schwingungen auf einer bestimmten Zeitspanne sichtbar sind. Viele digitale Oszilloskope haben eine automatische Messfunktion, die Ihnen Frequenz und Amplitude direkt anzeigt.
Falls das nicht der Fall ist, etwa bei einem analogen Oszilloskop, funktioniert die Frequenzbestimmung wie folgt:
Wie misst man die Frequenz mit einem Oszilloskop?
Signal auf dem Oszilloskop sichtbar machen

Schließen Sie die Sonde an und stellen Sie die Zeitbasis so ein, dass mindestens eine komplette Welle (zum Beispiel eine Sinuskurve) auf dem Bildschirm sichtbar ist.
Eine vollständige Wellenlänge bestimmen
Eine komplette Welle beginnt an einem Punkt (zum Beispiel am Tiefstpunkt, wo die Kurve aufwärts geht), durchläuft einen Höchstwert und kehrt zurück zum nächsten Tiefstpunkt (siehe Abbildung).
Dauer einer Wellenlänge ablesen
- Messen Sie, wie viele Kästchen (Divisionen) die komplette Welle auf dem Bildschirm in der Horizontalen einnimmt (im Bild sind es zwei Kästchen).
- Multiplizieren Sie dann die Anzahl der Kästchen mit der eingestellten Zeit pro Division (zum Beispiel 5 ms/div).
- Das Ergebnis ist die Periodendauer (T), also die Zeit für eine Schwingung.
Die Frequenz errechnet sich dann folgendermaßen: Frequenz f = 1 / T (T = Periodendauer in Sekunden).
Beispiele zur Frequenzmessung mit dem Oszilloskop
Beispiel 1: 50-Hz-Signal (Netzspannung)
- Sie stellen die Zeitbasis auf 5 ms/div.
- Die Welle erstreckt sich über 4 Kästchen.
- Periodendauer T = 5 ms × 4 = 20 ms (0,02 Sekunden).
- Frequenz: f = 1 / 0,02 = 50 Hz
Beispiel 2: 1-kHz-Signal (z. B. aus einem Funktionsgenerator)
- Sie stellen die Zeitbasis auf 200 µs/div.
- Die Welle erstreckt sich über 5 Kästchen.
- Periodendauer T = 200 µs × 5 = 1000 µs = 1 ms.
- Frequenz: f = 1 / 0,001 = 1000 Hz = 1 kHz
Falls das Signal unruhig aussieht, nutzen Sie den Trigger, um es zu stabilisieren. Nutzen Sie dazu den Trigger-Umschalter und den Trigger-Regler.
Die Amplitude bestimmen (von 0 V bis Spitze)
- Zählen Sie, wie viele Kästchen (Divisionen) das Signal von der Mittellinie (0 V) bis zum höchsten Punkt benötigt.
- Multiplizieren Sie diese Anzahl mit der Volt/DIV-Einstellung (zum Beispiel 2 V/div).
Spitze-Spitze-Spannung (Vpp) bestimmen
- Zählen Sie die Kästchen von der tiefsten bis zur höchsten Spitze des Signals.
- Multiplizieren Sie die Anzahl der Kästchen mit der Volt/DIV-Einstellung.
Ein wichtiger Hinweis:
Sowohl die Zeiteinstellung als auch die Spannungseinstellung am Oszilloskop haben einen Regler mit der Bezeichnung VAR. Mit diesen Regler lassen sich die Wellenformen in der Darstellung der zeiteinheit und in der dargestellten Bildhöhe (Amplitude) variieren. Diese Regler sollten sich bei den Messungen immer in der Grundstellung (CAL für kalibriert) befinden, da sonst die Eichung der Skala auf dem Bildschirm nicht stimmt. Die Regler können auch eine Rasterstellung haben. Die merken das, wenn Sie den Regler zurückdrehen, bis ein spürbares und hörbares Einrasten erfolgt.
Frequenzrechner für das Oszilloskop
Praktische Anwendungsbeispiele
Ein Oszilloskop kann viele verschiedene Signale sichtbar machen, darunter:
- Sinuswellen zum Beispiel von Netzteilen oder Audiosignalen
- Rechtecksignale (etwa von Mikrocontrollern oder Blink-LEDs)
- Dreiecksignale (aus Oszillatorschaltungen)
Beispiel: Sie haben einen Mikrocontroller (zum Beispiel einen Arduino), der eine LED blinken lässt. Das Signal am Ausgangspin zeigt ein sauberes Rechtecksignal, das zwischen 0 V und 5 V wechselt.
Fehlersuche in Schaltungen
Ein Oszilloskop hilft Ihnen, Fehler in elektrischen Schaltungen zu finden:
- Fehlendes Signal: Liegt am erwarteten Punkt kein Signal an, könnte ein Bauteil defekt sein.
- Störungen oder Rauschen: Hohe Frequenzstörungen können auf schlechte Masseverbindungen oder EMV-Probleme hinweisen.
- Unregelmäßige Spannungseinbrüche: Könnten durch eine instabile Stromversorgung verursacht werden.
Praxisbeispiel: Sie bauen eine Audioverstärkerschaltung, aber es kommt nur ein verzerrtes Signal heraus. Ein Blick mit dem Oszilloskop auf den Verstärkerausgang zeigt eine abgeschnittene Sinuswelle – ein Zeichen für Übersteuerung!
Oszilloskop: häufige Fehler und wie Sie diese vermeiden
Auch erfahrene Techniker machen manchmal Fehler beim Messen mit dem Oszilloskop. Hier sind einige der häufigsten und wie Sie sie vermeiden können:
Rauschen und Störungen in der Anzeige
- Problem: Das Signal ist verrauscht oder flackert.
- Lösung: Prüfen Sie zuerst, ob das Oszilloskop auf AC-Kopplung eingestellt ist oder ob eine schlechte Masseverbindung vorliegt.
Falsche Trigger-Einstellungen
- Problem: Das Signal bewegt sich unkontrolliert über den Bildschirm.
- Lösung: Aktivieren Sie den Auto-Trigger oder stellen Sie einen festen Schwellenwert ein.
Probleme mit den Tastköpfen am Oszilloskop
- Problem: Das Signal ist zu stark oder zu schwach.
- Lösung: Überprüfen Sie erst, ob der Tastkopf auf 1x oder 10x gestellt ist. Eine falsche Einstellung kann dazu führen, dass das Signal zu schwach erscheint oder zu groß für den Eingang ist. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Oszilloskop keine zu hohe Spannung am Eingang abbekommt und Schaden nimmt.
Tipp: Nutzen Sie immer eine gute Masseverbindung für Ihre Messungen, um Störungen zu vermeiden.
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45+ wichtige Begriffe rund um das Oszilloskop
Oszilloskope sind Messgeräte zur Darstellung elektrischer Signale über die Zeit. Sie zeigt Spannungsschwankungen als Kurven auf einem Bildschirm und helfen, Signale zu analysieren.
Das Kathodenstrahloszilloskop (CRO) ist ein klassisches Oszilloskop mit einer Bildröhre zur Darstellung des Signals. Heute wird es meist durch digitale Oszilloskope ersetzt. Oft wird es auch als analoges Oszilloskop bezeichnet. Es ist oft schneller bei der Signaldarstellung. Nur einige besser ausgestattete Modelle besitzen einen Datenspeicher.
Ein digitales Speicheroszilloskop (DSO) ist ein modernes Oszilloskop, das Signale digital speichert und analysiert. Es bietet viele zusätzliche Funktionen wie Zoom, mathematische Berechnungen und Speicher für vergangene Messungen. Es hat das klassische analoge Oszilloskop heute weitgehend abgelöst.
Grundlagen & Funktionsweise
Hier sind nun einige Begriffe aus der Welt der Oszilloskope mit Erklärungen:
- Mixed-Signal-Oszilloskop (MSO) – Eine Kombination aus Oszilloskop und Logikanalysator. Es misst nicht nur analoge, sondern auch digitale Signale.
- Sampling-Rate – Gibt an, wie oft das Oszilloskop pro Sekunde eine Messung durchführt. Eine hohe Sampling-Rate sorgt für eine genauere Darstellung von schnellen Signalen.
- Bandbreite – Die maximale Frequenz, die das Oszilloskop noch korrekt erfassen kann. Eine höhere Bandbreite ist notwendig, um schnelle Signale genau zu messen.
- Echtzeit-Sampling – Eine Methode, bei der das Signal in Echtzeit mit hoher Geschwindigkeit abgetastet wird. Wichtig für die Analyse von einmaligen oder unregelmäßigen Signalen.
- Äquivalenzzeit-Sampling – Eine Technik, bei der das Signal über mehrere Zyklen hinweg abgetastet wird. Funktioniert nur bei wiederholten Signalen und ist nützlich für sehr hohe Frequenzen.
Signaldarstellung & Messfunktionen
- Spannung – Gibt an, wie stark ein elektrisches Signal ist. Sie wird in Volt (V) gemessen und kann als Gleich- oder Wechselspannung auftreten.
- Zeitbasis – Bestimmt, wie schnell das Signal über den Bildschirm läuft. Eine kleinere Zeitbasis zeigt mehr Details, eine größere Zeitbasis gibt einen besseren Überblick.
- Trigger – Eine Funktion, die das Signal stabil auf dem Bildschirm hält. Ohne richtigen Trigger würde das Bild springen oder verschwimmen.
- Trigger-Level – Die Spannungshöhe, bei der der Trigger ausgelöst wird. Ein falsch eingestellter Trigger-Level kann dazu führen, dass das Signal nicht richtig dargestellt wird.
- DC-Kopplung – Zeigt sowohl Gleich- als auch Wechselspannungsanteile eines Signals an. Gut für Messungen, bei denen konstante Spannungen eine Rolle spielen.
- AC-Kopplung – Blendet Gleichspannungsanteile aus und zeigt nur Wechselspannungen. Nützlich, um Signale ohne störende DC-Komponente zu betrachten.
- Horizontale Auflösung – Gibt an, wie viele Messpunkte pro Signalperiode erfasst werden. Eine höhere Auflösung bedeutet mehr Details im Signalverlauf.
- Vertikale Auflösung – Beschreibt, wie fein das Oszilloskop Spannungswerte messen kann. Wird oft in Bits angegeben (z. B. 8-Bit = 256 Werte pro Messung).
- X-Y-Modus – Eine Darstellungsart, bei der zwei Eingangssignale gegeneinander geplottet werden. Wird oft für Phasenanalysen oder Lissajous-Figuren genutzt.
- Spektrum-Analyse – Zeigt ein Signal im Frequenzbereich anstatt im Zeitbereich. Wichtig für die Untersuchung von Schwingungen und Störungen.
Messwerkzeuge & Zubehör
- Tastkopf (Probe) – Das Verbindungskabel zwischen Oszilloskop und Messpunkt. Kann verschiedene Dämpfungen haben (z. B. 1:1 oder 10:1).
- 10:1-Tastkopf – Dämpft das Signal um den Faktor 10 und verhindert eine Überlastung des Oszilloskops. Nützlich für hochfrequente Signale.
- Differenztastkopf – Misst Spannungen zwischen zwei Punkten ohne Bezug zur Masse. Ideal für Messungen an nicht geerdeten Schaltungen.
- Stromzange – Ein spezieller Tastkopf, der Strom misst, indem er das Magnetfeld um einen Leiter erfasst. Perfekt für kontaktlose Strommessungen.
- Erdungsklemme – Verbindet die Masse des Oszilloskops mit der Schaltung. Eine falsche Erdung kann zu Kurzschlüssen führen!
Anwendungen & Spezialfunktionen
- FFT (Fast Fourier Transform) – Wandelt ein Signal von der Zeit- in die Frequenzdarstellung um. Hilft, Störfrequenzen oder Signalanteile zu erkennen.
- Mathematische Funktionen – Berechnungen wie Addition, Subtraktion oder Mittelwertbildung von Signalen direkt im Oszilloskop.
- Persistenzmodus – Zeigt alte Messwerte als verblassende Spuren an. Nützlich, um Signalvariationen über die Zeit zu erkennen.
- Automatische Messungen – Das Oszilloskop berechnet Werte wie Frequenz, Spannungsspitzen oder Periodendauer automatisch.
- Cursor-Messungen – Manuelle Messungen mit beweglichen Markierungen auf dem Bildschirm.
Fehlerquellen & Störungen
- Aliasing – Ein Darstellungsfehler, der auftritt, wenn die Sampling-Rate zu niedrig ist. Falsche Signale können entstehen.
- Übersprechen – Beeinflussung eines Signals durch ein benachbartes Signal. Kann durch schlechte Abschirmung oder Masseführung entstehen.
- Signalreflexionen – Tritt auf, wenn ein Signal an einer Unterbrechung oder falschen Impedanz reflektiert wird. Besonders kritisch bei Hochfrequenzmessungen.
- Rauschen – Zufällige Störungen, die das Signal verfälschen. Kann von Netzteilen oder anderen elektrischen Geräten verursacht werden.
Tipps für den sicheren Einsatz
- Galvanische Trennung – Verhindert Kurzschlüsse bei Messungen an netzbetriebenen Schaltungen.
- Trenntrafo – Dient zur sicheren Messung an Netzgeräten, indem er die Verbindung zum Stromnetz isoliert.
- Masseprobleme – Ein falscher Masseanschluss kann zu gefährlichen Strömen oder Schäden führen.
- Einstellbare Triggerung – Hilft, Signale stabil darzustellen.
- Speichern & Exportieren – Moderne Oszilloskope erlauben es, Messdaten auf einem USB-Stick oder Computer zu speichern.
- Signalintegrität – Je besser die Messung, desto genauer sind die Ergebnisse.
- Vermeidung von Erdschleifen – Kann Störungen verursachen und zu Messfehlern führen.
- Eingangsimpedanz – Muss mit der Schaltung abgestimmt sein, um Signalverfälschungen zu vermeiden.
- Messbereich – Sollte richtig eingestellt sein, um Signale optimal zu erfassen.
- Automatische Skalierung – Passt die Anzeige an das gemessene Signal an.
- Trigger-Arten – Es gibt verschiedene Modi (Flanken-, Puls-, Video-Trigger), um Signale exakt zu erfassen.
- Netzstörungen – Können durch Filter oder Trenntransformatoren reduziert werden.
- Speicher-Tiefe – Bestimmt, wie viele Datenpunkte gespeichert werden.
- Oszilloskop-Kalibrierung – Wichtig, um genaue Messergebnisse zu gewährleisten.
- Sicherer Umgang – Schutzmaßnahmen wie isolierte Tastköpfe sind essenziell.
- Erdung vermeiden – Nicht immer darf das Oszilloskop direkt geerdet werden!
- Hochspannung messen – Nur mit speziellen Tastköpfen sicher möglich.
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Einen weiteren Beitrag über ein Oszilloskop von Voltcraft finden Sie hier.